Hoch gepokert und viel gewonnen, so kann man das Fazit nach dem Auftritt des deutschen Youngsters Pakal in Saint-Cloud ziehen. Lange Zeit stand für den in seiner ersten Saison bereits sehr fleißigen Hengst aus dem Krefelder Stall von Mario Hofer das Münchener Auktionsrennen am Allerheiligentag auf der Agenda. Dort wäre der bei all seinen sechs Starts konstant unter die ersten Drei gelaufene Lord of England-Sohn mit Sicherheit als klarer Favorit ins Rennen gegangen. Alles andere als ein Pflichtsieg in München wäre für ihn einer Enttäuschung gleichgekommen.
Doch entschloss man sich, mit dem im Besitz von Werner Heinz stehenden Hengst einen Griff nach internationalen Sternen zu wagen. Im Criterium International (Gruppe I, 1600m, 250.000€) trat Pakal mit Olivier Peslier im Sattel am Sonntag auf höchstem Gruppe-Parkett gegen internationale Konkurrenten an und verkaufte sich dabei teuer. Von Beginn an im engsten Vordertreffen postiert, schien Olivier Peslier mit ihm bereits auf der Siegerstraße zu sein, doch der von hinten heranfliegende French Fifteen kam auf den letzten Metern noch sicher an ihm vorbei. Thierry Thulliez hatte den in Chantilly von Nicolas Clement betreuten französischen Youngster, der bislang vor allem in der Provinz auf sich aufmerksam gemacht hatte und daher wie Pakal in einer Außenseiterrolle (Siegquote 110:10) stand, derart schnell gemacht, dass Peslier mit Pakal nicht mehr kontern konnte.
Den mit immerhin 57.150 Euro – und damit deutlich mehr als das Doppelte der Siegprämie in München - dotierten 2. Rang hielt der auf der Baden-Badener Jährlingsauktion im letzten Jahr für 34.000 Euro vom Gestüt Etzean verkaufte deutsche Zweijährigen allerdings sicher gegen den britischen Gast Bonfire (Jimmy Fortune) und den mitfavorisierten Iren Learn (Colm O’Donoghue), der die Serie der Erfolge von Vertretern des O’Brien-Quartiers in dieser Prüfung nicht fortsetzen konnte.
Der favorisierte Franzose Saint Pellerin, ein aus Fährhofer-Zucht stammender Königstiger-Sohn, hatte schon früh in der Zielgeraden keine Reserven mehr und endete als Siebter ebenso im geschlagenen Feld wie der von Werner Hefter nach Saint-Cloud entsandte Ice Cool, der ohne bessere Momente als Neunter im elfköpfigen Feld ins Ziel kam.