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Aufgalopp 215

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 215 vom Donnerstag, 17.05.2012

Wie viel Zeit hat der Mensch? Zu wenig. Am Tag, in der Woche, im Leben.

Wie viel Freizeit hat der Mensch? Manche unfreiwillig zu viel, weil sie aus diversen Gründen nicht (mehr) am Arbeitsprozess teilnehmen, manche zu wenig, weil die Anforderungen eben an das Arbeitsleben immer größer werden. Galopprennen werden in der Regel in der Freizeit besucht, sie erfordern auch einen gewissen finanziellen Einsatz. So ist es nur folgerichtig, dass Baden Racing die Zahl der Renntage beim Frühjahrs-Meeting auf vier heruntergefahren hat, aus wirtschaftlichen Gründen blieb keine andere Möglichkeit. Die Jahre, in denen die Besucher am ersten Wochenende anreisten, sich bis zu zehn Tagen vor Ort aufhielten, sind lange vorbei, selbst die "Große Woche" wird diesbezüglich sicher irgendwann auf den Prüfstand gestellt. Selbst der Mittwoch, der erste Renntag, ist letztlich nur durch die PMU zu stemmen, das gilt auch für mehrere Tage im Sommer.

Trotzdem ist die Bahn in Iffezheim der mit Abstand wichtigste Veranstalter in Deutschland. Ohne diese Bahn wäre alles andere in Frage gestellt, umso entscheidender das unlängst erfolgte deutliche Bekenntnis von Dr. Andreas Jacobs zu dieser Bahn, auch wenn er sicher einen langen Atem benötigen wird. Der Donnerstag mit einem Besuch wie zu einer Grand-Prix-Veranstaltung hat deutlich gezeigt, dass der Rennsport in Deutschland eine Zukunft hat, doch muss den Besuchern auch etwas geboten werden. In vielerlei Hinsicht hat diese Bahn so halt auch eine Vorbildfunktion. Dass am Sonntag dort eines der besten Pferde der Welt seine Aufwartung macht, ist ein zusätzlicher Bonus.   

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