2018-07-08, Hamburg, 9. R. - IDEE 149. Deutsches Derby
9 IDEE 149. Deutsches Derby
- 08.07.2018, 16:55
- Hamburg
Alle Rennen des Renntags - Distanz: 2400m
- Boden: gut
- Blacktype
Gruppe I,
650.000 €
(390.000, 130.000, 78.000, 39.000, 13.000).
Für 3-jährige Hengste und Stuten, die in einem anerkannten Gestütbuch für Vollblut registriert sind.
QuotenSiegwette 32:10. - Platzwette 12, 15, 12, 16:10. - Zweierwette 148:10. - Dreierwette 610:10. - Platz-Zwilling-Wette 31, 19, 36:10. - Viererwette 2.056:10.
Platz | Pferd - Tr.: Trainer, Jo.: Jockey - Bes.: Besitzer, Zü.: Züchter | Gewicht/Infos | Gewinn | Toto |
---|---|---|---|---|
1 | Weltstar (GER) 2015 / db. H. v. Soldier Hollow - Wellenspiel (Sternkönig) Tr.: Markus Klug / Jo.: Adrie de Vries Formen: 1-4-2-4-1 |
58,0 kg | 390.000 € | 32,0 |
2 | Destino (GER) 2015 / b. H. v. Soldier Hollow - Divya (Platini) Tr.: Markus Klug / Jo.: Martin Seidl Formen: 2-8-5-1-4 |
58,0 kg | 130.000 € | 75,0 |
3 | Royal Youmzain (FR) 2015 / b. H. v. Youmzain - Spasha (Shamardal) Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Eduardo Pedroza Formen: 1-1-1-2-1-2 |
58,0 kg | 78.000 € | 29,0 |
4 | Salve Del Rio (IRE) 2015 / b. H. v. Rio De La Plata - Salve Aurora (King's Best) Tr.: Jean-Pierre Carvalho / Jo.: Michael Cadeddu Formen: 3-4-2-1-3-4 |
58,0 kg | 39.000 € | 116,0 |
5 | Aldenham (GER) 2015 / db. W. v. Mastercraftsman - Akua'da (Shamardal) Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Jozef Bojko Formen: 7-7-1-8-4 |
58,0 kg Scheuklappen |
13.000 € | 389,0 |
6 | Sweet Man (GB) 2015 / Dbsch. H. v. Reliable Man - Sworn Pro (Protektor) Tr.: Jens Hirschberger / Jo.: Robert Havlin Formen: 9-2-3-6 |
58,0 kg | 444,0 | |
7 | Jimmu (GER) 2015 / Fsch. H. v. Dalakhani - Jambalaya (Samum) Tr.: Henk Grewe / Jo.: Andrea Atzeni Formen: 4-2-1-4 |
58,0 kg Seitenblender |
101,0 | |
8 | Emerald Master (GER) 2015 / F. H. v. Mastercraftsman - Emerald Art (Excellent Art) Tr.: Mario Hofer / Jo.: Alexis Badel Formen: 10-3-1-2-7-2 |
58,0 kg | 386,0 | |
9 | Guiri (GER) 2015 / F. W. v. Motivator - Guardia (Monsun) Tr.: Jean-Pierre Carvalho / Jo.: Filip Minarik Formen: 3-7-2-2-4 |
58,0 kg | 201,0 | |
10 | Star Max (GER) 2015 / b. W. v. Maxios - Startissima (Green Tune) Tr.: Markus Klug / Jo.: Maxim Pecheur Formen: 4-5-8-6-1-2 |
58,0 kg Scheuklappen |
244,0 | |
11 | Zargun (GER) 2015 / b. W. v. Rock of Gibraltar - Zenaat (Galileo) Tr.: Andreas Wöhler / Jo.: Clément Lecoeuvre Formen: 5-1-5-2-9-2 |
58,0 kg Ohrenstöpsel |
497,0 | |
12 | Ecco (GB) 2015 / db. W. v. Maxios - Enjoy the Life (Medicean) Tr.: Peter Schiergen / Jo.: Andrasch Starke Formen: 6-1-6-4 |
58,0 kg | 87,0 | |
13 | Capone (GER) 2015 / db. W. v. Nathaniel - Codera (Zilzal) Tr.: Sascha Smrczek / Jo.: Bayarsaikhan Ganbat Formen: 6-3-3 |
58,0 kg | 512,0 |
Kurzergebnis
Richterspruch
Zeit
Zusatzinformationen
Rennanalyse
Es gab, wie immer, im Derby viele Verlierer und einige Gewinner. Ein Gewinner trat zwar nicht namentlich auf, es war aber eindeutig ein Sieger: Die deutsche Vollblutzucht. Die 149. Entscheidung des Klassikers wurde von einem Pferd gewonnen, dessen Vater zwar in England gezogen ist, der aber seine Rennlaufbahn und seine bemerkenswerte Vererber-Karriere in Deutschland absolviert hat und deren Mutter aus einer Familie stammt, die seit Lichtjahren hierzulande angesiedelt ist. Es bleibt zu hoffen, dass Weltstar, ein praktisch gemachter, sehr gelassen wirkender Hengst diese Botschaft auch außer Landes weitergeben wird, wie es sein Bruder Windstoß durch seinen dritten Platz im Coronation Cup (Gr. I) bereits geschafft hat.
Sein im Car Colston Hall Stud gezogener Vater, der als Jährling von der IVA für 75.000gns. bei Tattersalls gekauft wurde, ist inzwischen 19 Jahre alt. Er ist Vater von jetzt 13 Gruppe-Siegern, von denen Dschingis Secret, Ivanhowe, Pastorius, Serienholde und Weltstar auf höchster Ebene gewonnen haben. Es gibt zwei Gründe, warum es nicht schon mehr sind. Zum einen war Soldier Hollow sehr lange auf der Rennbahn unterwegs. Gesundheitlich bedingt war er dreijährig nur zweimal an den Start zu bringen, startete erst spät richtig durch, war für das Gestüt Park Wiedingen und Trainer Peter Schiergen selbst mehrfacher Gr. I-Sieger. Noch mit sieben Jahren gewann er unter Andrasch Starke den Großen Dallmayr-Preis. Erst im Alter von acht Jahren wurde er in Röttgen aufgestellt, da fehlten halt ein paar Jahre zur Profilierung als Deckhengst.
Zum Zweiten waren die Züchter mit der Entsendung von Stuten sehr zurückhaltend. 2008 deckte er zwar 70 Stuten, doch dann folgten quantitativ magere Jahre (32/29/20). Im ersten Jahrgang hatte er mit Pastorius bereits einen Derbysieger, folgerichtig stieg die Zahl seiner Bedeckungen ab 2012, seinem ersten Jahr in Auenquelle wieder deutlich an – seitdem sind es stets zwischen 80 und 105. Trotzdem hat es halt eine Lücke gegeben, was die Zahl seiner Nachkommen auf der Bahn betrifft. Es wurde halt erst abgewartet, wie sich seine Nachkommen entwickeln, eine Vorgehensweise, die dem deutschen Züchter zu eigen zu sein scheint, ähnlich war es im Übrigen bei dem ebenfalls von In The Wings stammenden Adlerflug zu beobachten. Die Decktaxe von Soldier Hollow beträgt derzeit 25.000 Euro.
Das Derby war der sechste Start von Weltstar, der zweijährig gleich beim Debut in Bremen vergangenen Oktober gleich souverän zum Zuge kam, die Wöhler-Stute Queen Harbour (Harbour Watch) auf Platz zwei verwies. Im Herzog von Ratibor-Rennen (Gr. III) vierzehn Tage später wurde der Hengst dann als Favorit Vierter, doch liefen an jenem Tag alle Klug-Pferde schlecht, möglicherweise war auch der Abstand zwischen den Rennen etwas zu kurz.
Diese Saison wurde Weltstar absolut „klassisch“ an das Derby herangeführt. Busch-Memorial, Mehl Mülhens-Rennen, Union-Rennen – wann ist letztmalig ein Derbysieger auf dem Weg nach Hamburg in diesen drei Rennen gelaufen? Es dürfte Next Desert gewesen sein, der das Derby 2002 gewann. In Krefeld lief er hinter dem ausgewiesenen Meilenspezialisten Kronprinz als Zweiter ein gutes Rennen, im Mehl Mülhens-Rennen war die Distanz ersichtlich zu kurz, der vierte Platz war nach keineswegs optimalem Rennverlauf eine ausgezeichnete Leistung. In der Union bog er noch als vorletztes Pferd in den Schlussbogen ein, überlief dann mit viel Speed die Konkurrenz, einzig Destino konnte ihm einigermaßen folgen, Salve del Rio und Jimmu folgten schon etwas weiter zurück. In dieser Reihenfolge kamen sie dann auch im Derby ein, dazwischen waren dann noch andere Konkurrenten.
Weltstar, der bei der BBAG-Auktion für 40.000 Euro zurückgekauft wurde, ist der zweite Nachkomme der zweifachen Siegerin Wellenspiel, die zunächst dreijährig für Werner Baltromei einen Ausgleich IV gewann, vierjährig dann für Markus Klug im Ausgleich III erfolgreich war. Mit einem letzten Platz im Pritt-Rennen in Düsseldorf beendete sie ihre Rennkarriere eher unspektakulär. Ihr gutes Papier rettete sie sicher vor dem Verkauf, ist doch auch ihr Vater Sternkönig (Kalaglow) ein hervorragender Vererber von Mutterstuten. Mit Windstoß (Shirocco) und Weltstar hat sie sich als Mutter zweier Derbysieger in die Reihe mehrerer anderer deutscher Stuten mit zwei Derbysiegern begeben, Britannia, Kirschfliege und Laurea.
Der zwei Jahre alte Walerian (Reliable Man) wurde letztes Jahr bei der BBAG für 110.000 Euro zurückgekauft, im Jährlingsalter ist Worrick (Kamsin), der ebenfalls nach Iffezheim zur Auktion geht, wobei man erst über den Herbst als den Sommer nachgedacht hat, da er wie seine Brüder in diesem Alter relativ unscheinbar ist. Das ersehnte Stutfohlen gab es in diesem Jahr, von Protectionist. Aktuell ist Wellenspiel tragend von Dubawi, es ist anzunehmen, dass es sich dabei um ein Foalsharing handelt.
Sie ist eine Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Well Made (Mondrian) und der Listensiegerin Weichsel (Soldier Hollow), drei andere Geschwister haben Black Type erreicht, darunter die Gr. III-Dritte Wellola (Lomitas), Mutter des Gr. III-Siegers Wasir (Rail Link). Detaillierter ist das im Pedigree der Woche nachzulesen.
Die Familie gehört zu denen, die seit Generationen in Röttgen angesiedelt sind. Genauer seit 1930, als Peter Mülhens aus dem Besitz von Dr. E. Suckow aus Bensberg die von Flamboyant tragende Winnica (Kottingbrunn) erwarb. Suckow hatte sie 1922, als sie vierjährig war, aus Österreich-Ungarn eingeführt, dort hatte sie Fürst Lubomirski gezogen. Für Röttgen brachte sie den 1933 geborenen Wahnfried (Flamboyant), der dreijährig den Großen Preis von Baden und das St. Leger gewann, sowie Waffenart (Alchimist), die zur Stammmutter dieser Linie wurde. Im Derby war die Linie vor Windstoß und Weltstar zweimal nah am Sieg, 1951, als Wacholdis (Orator), die an Neckar scheiterte, und 1959, als Waldcanter (Caran d’Ache) Zweiter war. Immerhin gewann damals mit Uomo ein anderer Röttgener. Der letzte, bis Windstoß kam.
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