2010-08-08, Hannover, 5. R. - Großer Preis von AUDI HANNOVER

Etwas salopp formuliert: Dieser Markus Münch und sein „mm racing“ mischen derzeit die Szene ganz ordentlich auf. Nachdem seine noch wenig geprüfte dreijährige Intarsia jetzt den Großen Preis von Audi Hannover gewonnen hat, ist die Frage erlaubt, wann zum letzten Mal ein Listensieger auf der schönen Waldrennbahn in Mannheim-Seckenheim trainiert worden ist. Oder vielleicht sogar noch nie? Im Prinzip ist das aber zweitrangig. Fakt ist erstens, dass der Ex-Bundesliga-Fußballer einen guten Job als Trainer macht. Und zweitens die dreijährige Intarsia, die erst vier Starts absolviert hat, nach dem jüngsten ihrer beiden Erfolge in der Wertschätzung des Handicappers bereits bei 89 Kilo angelangt ist. Reell gute Stuten wie Near Gallante, Ephigenie und Masquenada besaßen jedenfalls keine Chance gegen den Newcomer in der Listenklasse. Was noch kommt, wird man sehen. Vielleicht sogar schon während der Großen Woche in Baden-Baden, wo der Preis der Hotellerie ihr nächstes Ziel sein könnte.

Für das Gestüt Isarland wird auch sie im Nachhinein noch einmal eine zusätzliche Bestätigung dafür sein, den erstklassigen Be-My-Guest-Sohn  Pentire an den Starnberger See geholt zu haben, nachdem er sich als Beschäler zunächst seine Meriten in Australien und Neuseeland erworben hatte. Mütterlicherseits handelt es sich bei ihr nicht nur um bestes Schlenderhaner Blut, Intarsia ist vielmehr auch Schlenderhaner Provenienz. Ihre von Selkirk stammende Mutter Iphianassa ist nur dreimal gelaufen, immerhin aber Siegerin und bis auf 75 Kilo im GA hochgeklettert. Ihrem Erstling Ilium fehlte zum Talent möglicherweise nur die nötige Robustheit. Bei Trainer Jens Hirschberger in Bergheim steht an Iphigenia zurzeit noch eine Zweijährige, die wie Ilium von Monsun stammt und vielleicht dieses Defizit nicht aufweist. Iphianassa gefällt nicht zuletzt noch als Halbschwester des kaum weit von der absoluten Spitzenklasse entfernten Iberus. Doch wimmelt es in dieser alter Schlenderhaner Linie ansonsten nur so an Klassepferden wie auch klassischen Siegern.