TurfTimes:
Ausgabe 140 vom Freitag, 12.11.2010
Natürlich haben wir in dieser Ausgabe dem Breeders‘ Cup den ihm gebührenden Raum eingeräumt. Auch wenn viele dort erfolgreiche Pferde selbst für europäische Fachleute fremd waren und auch immer sein werden. Der Unterschied des Rennsports zwischen der Alten und der Neuen Welt ist unverändert groß und von einer „Turf-Weltmeisterschaft“ zu sprechen, wäre verfehlt.
Der Breeders‘ Cup ist trotz aller Faszination, die er teilweise weltweit ausstrahlt, gerade durch vierbeinige Stars wie Zenyatta, eine amerikanische Championship mit geringer europäischer Beteiligung. 25 Pferde hatten sich von Europa aus nach Churchill Downs aufgemacht, zwei haben gewonnen, die große Goldikova sowie Dangerous Midge, den hierzulande vorher kaum einer kannte. Ballydoyle und Godolphin mussten Federn lassen, wobei beide Unternehmen auch nicht mit ihren Cracks angereist waren.
Es ist ein anderer, ein teilweise fremder Sport. Angefangen mit den erlaubten Medikationen, über den Untergrund bis hin zu den für den Breeders‘ Cup geltenden schwierig zu lesenden Qualifikationsbedingungen. Das ist gewiss nicht ausschließlich den dortigen Gastgebern anzulasten, aber es zeigt einmal wieder, dass es die oft angestrebte „Weltmeisterschaft“ nicht gibt. Das „Arc“-Wochenende ist die Europameisterschaft, HongKong mit seinen internationalen Rennen kommt einer inoffiziellen WM fast noch etwas näher, ist aber für Europäer sehr spät im Jahr, Dubai mit seinem „Carnival“ dann wieder fast zu früh, ist aber deutlich internationaler, zumal wie in HongKong auch viele Pferde aus der südlichen Hemisphäre dort starten. Der Breeders‘ Cup ist, bei allem Respekt, schon sehr exotisch. Spannend war es aber allemal.